Genervt vom Homeoffice und den vielen Tipps und Ratschlägen!

NOCH EIN ARTIKEL ÜBER HOMEOFFICE!

Warum sollte dieser neue Erkenntnisse liefern? Tut er vielleicht nicht, vielleicht gibt er jedoch Anstoß zu einer anderen Sichtweise, vielleicht entstresst er ein wenig. Im Moment geben viele Experten einfache Hinweise zu Tools und Methoden, gut gemeinte Ratschläge, wie das mit dem Homeoffice zu meistern ist. Auch für die Nutzung digitaler Tools werden Empfehlungen gegeben.

AUCH GENERVT VON DIESEN GANZEN TIPPS UND RATSCHLÄGEN ZUM HOMEOFFICE?

Es ist nun nicht meine Absicht, weitere Ratschläge zu tätigen. Eine andere Perspektive auf das Homeoffice zu geben, das ist mir wichtig; sich von den Tipps nicht stressen zu lassen, sondern auf sich selber zu schauen, das könnten Hinweise sein, die „mitgenommen“ werden.

Was ich spannend an der Sache finde: Wovon sich Zeitmanagement und Arbeitsorganisation mit der Zeit distanziert haben bzw. wohin diese Themen sich erweitert haben, wird hier völlig außer Acht gelassen: die eigene Haltung, der Mensch! So werden aktuell häufig einfache Antworten in Form von Tools und Methoden auf komplexe Zusammenhänge gegeben. Kann das gut gehen?

DEN MENSCHEN IM BLICK!

Bestimmt – viele Tools sind einfach, hilfreich und wertvoll. Aber es gibt eben auch die andere Antwort und die lautet „Nein“. Vielleicht demotiviert es noch mehr, wenn ich merke, dass diese Methoden und Tools zu mir einfach nicht passen wollen und das, obwohl sie doch von Experten kommen und vielfach erprobt sind.

Ehrlich gesagt sind mir viele dieser Antworten und Hinweise zu einfach, zu kurz gedacht. Dass es auf einmal völlig anders ist, spüre ich am eigenen Leib. Denn obwohl ich Homeoffice erprobt bin, funktioniert vieles nun nicht so, wie es einmal funktionierte und die Tipps, die aktuell kursieren, kenne ich, (eigentlich) und dennoch bringen sie mir nicht so richtig viel Mehrwert für ein entspanntes und wirksames Arbeiten.

Mit dem einzelnen Menschen im Blick wird Homeoffice zu einer unglaublich komplexen Sache, die einer komplexen Lösung bedarf: Nach vielen Gesprächen mit Mann, Kollegen, Freunden und dem Lesen vieler gut gemeinter Tipps bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass Homeoffice mit zwei Arbeitnehmern und 70 Stunden vertraglicher Arbeitszeit in der Woche, zwei Grundschulkindern und zwei weiteren Kindern, die zum Glück schon gut für sich sorgen können, nur funktioniert, wenn das ganze System neu gedacht wird. Mit gut meine ich übrigens wirksam UND entspannt. Und damit ist das Ganze komplex und im Einzelfall gilt es eine Vielzahl von Variablen zu betrachten: Kinder, keine Kinder, weitere Familienmitglieder und ihre Jobs, Biorhythmus, räumliche Möglichkeiten, die eigene Persönlichkeit und Arbeitsweise, die Arbeitsweise der Kollegen und vor allem der Vorgesetzten, die mitunter Rahmenbedingungen setzen, Vieltelefonierer, Stillarbeiter, Konzeptarbeiter oder „Kaulquappen“ - also viele kleine Aufgaben, die sich wimmelnd um einen herum bewegen …

FLEXIBILITÄT NEU GEDACHT!

Wir sind übrigens zu dem Schluss gekommen, dass es bei uns nur funktioniert, wenn das Thema Flexibilität für uns ganz neu gedacht wird. Nun heißt es nicht mehr flexibel zwischen 7.00 und 19.00 von Montag bis Freitag, sondern im Grunde flexibel an sieben Tagen die Woche zwischen 7.00 und 21.00, täglich angepasst, Stimmungen und Behaglichkeit aller Systemmitglieder im Blick. Wochenplanung ist zwar fein, stresst aber ungemein, Tagesplanung in der 6-köpfigen Familie ist hingegen zu einem festen Bestandteil geworden.

NEUE ARBEITSKULTUR - SELFMADE!

Zu unserer neuen Arbeitskultur gehören viele Erkenntnisse:

Wir erkennen an: Das Jonglieren und Übereinbringen in unserer Situation ist nicht machbar, ohne dass es völlig in Stress ausartet, darum:

  • gehen wir Corona-Kompromisse in Bezug auf die Betreuung des Homeschooling ein – die Großeltern sind mit an Board! (übrigens auch hier spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Instruktion und Betreuung der verschieben Großeltern durch uns abläuft bzw. ablaufen muss) und

  • gestehen uns ein, dass es völlig in Ordnung ist, auch mal weniger als vertraglich vereinbart zu arbeiten und versuchen das schlechte Gewissen an die Seite zu schieben und

  • geben uns mit nicht perfekten Ergebnissen zufrieden.

  • Die Kulturen unserer beider Unternehmen sind derart unterschiedlich, dass wir auch hier differenzieren müssen: fixe Office Tage des einen erfordern mehr Flexibilität beim anderen, so sind die „Einheiten“ in denen wir arbeiten unterschiedlich: 8 Stunden vs. 90 Minutensessions oder auch die Mail zwischendurch.

  • Den einen stört die Arbeit am Abend oder am Wochenende dank des Biorhythmus nicht, den anderen sehr wohl, also Arbeitszeitverschiebung!

  • Geduld und Kompetenz, die Kinder im Homeschooling zu betreuen variieren ebenfalls, auch hierauf will geachtet werden.

  • Für einige Videokonferenzen können die Kinder gut mit im Raum sein, bei anderen nicht; auch das will bedacht und eingeplant werden.

NICHT VERRÜCKT MACHEN LASSEN!

Machen Sie sich also bitte nicht verrückt, wenn es bei Ihnen nicht so klappt wie bei vielen anderen und die vielen erprobten Tipps nicht helfen. Die Erkenntnisse, die ich hatte, gab es nirgendwo zu lesen. Ausprobieren, sprechen und akzeptieren kann helfen.

Kopf hoch und den Humor bitte nicht verlieren!

Superidee

Unsere Mission: Werbung so machen, dass sie besser verkauft.

Unsere Produkte: Professionelles Design und kreative Ideen für Vertrieb und Werbung.

https://www.superidee.de
Zurück
Zurück

Die neuen Anforderungen der Europäischen Union zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Weiter
Weiter

Unternehmenskultur impliziert Sicherheitskultur –welche Verantwortung haben Führungskräfte?